Hege & Jagd
Allgemeines
Die Jagd mit der Falle zählt zu den ältesten Methoden des Jagens. Und wenn auch im Laufe der Jahrhunderte die immer weiter entwickelten Schusswaffen diese Jagdart auf vielen Gebieten verdrängt haben, so hat sich die Fallenjagd dennoch bis zum heutigen Tage als zwingende Notwendigkeit auf dem Gebiet der Niederwildhege durchgesetzt. Der Jäger tritt heute an Stelle der ursprünglichen Regulatoren, wie Wolf, Luchs, Adler, Uhu usw., und ist verpflichtet, das in den meisten Revieren nicht nur in der Vielzahl der Arten, sondern auch in der Bestandesdichte zum Teil sehr häufig vorkommende Raubwild in Grenzen zu halten.
Allein die Tatsache, dass unsere Niederwildbesätze, Hase, Fasan und Rebhuhn in erschreckendem Maße abnehmen, zwingt uns, etwas zu tun.
Die äußerst heimliche und in vielen Fällen rein nächtliche Lebensweise des Raubwildes macht eine erfolgreiche Bejagung nur mit der Schusswaffe unmöglich.
Jegliche Anwendung von Narkosemitteln und Giften ist heute zudem verboten, so dass nur die Fallenjagd für die Einregulierung des Raubwildes in Frage kommt.
Früher wurde diese Jagdmethode sehr intensiv betrieben.
So gab es außer den Fallenjägern, insbesondere in Kreisen der Forstbeamten, Berufsjäger, Jagdaufseher, in fast jeder Gemeinde einen oder mehrere Spezialisten unter den Dorfbewohnern, die im Winter ihre Marder fingen.
Mit dem plötzlichen rapiden Absinken der Fellpreise sank auch das Interesse an der Raubwildjagd. Die Übervermehrung von Fuchs und Marder und die Ausbreitung anderer Tiere, wie zum Beispiel des Waschbären, war die Folge. Und wenn auch heute viele Jäger die Notwendigkeit der Fallenjagd wieder erkannt haben, so fehlt es ihnen doch ganz einfach an der notwendigen Erfahrung. Es ist das altbewährte jagdliche Handwerk, das sie meisten Jäger nicht mehr beherrschen, weil es völlig in Vergessenheit geraten ist. Doch spielt gerade dieses jagdliche Handwerk bei der Fallenjagd eine ungemein wichtige Rolle. Nur wer die Kunst beherrscht, eine Falle selbst zu bauen, sie im Revier am richtigen Platz einzubauen, das Raubwild mit entsprechenden Leckerbissen anzukirren und zum richtigen Zeitpunkt mit einem ausgewählten Köder in die Falle zu locken, wird Erfolg haben und zugleich viele jagdliche Freuden erleben. Dazu gibt es hier eine Fülle von Anregungen und praktischen Unterweisungen. Quelle ist das „Fallenbuch der Praxis“ von Wildmeister Günter Claußen.